Der Liebe Magen

Liebe geht durch‘n Magen

Wenn man einen Welpen zu sich holt, ist zumeist der Züchter der erste Anlaufpunkt in Sachen Fütterung gewesen und wenn der kleine Stupser mit dem Futter vom Züchter gut zurecht kommt, bleibt das Futter im neuen Rudel häufig das, was der Züchter mitgegeben hat…

Bis heute scheiden sich die Geister, ob der Hund nun als Fleischfresser oder Allesfresser zählt. Während seine Zähne eindeutig einem Fleischfresser zuzuordnen sind, ermöglicht ihm seine Verdauung auch die Aufschlüsselung von Kohlehydraten… Sagen wir also, er ist unterm Strich ein fleischliebender Allesfresser. Im Unterschied zur Katze – die als „reiner“ Fleischfresser nur im sehr begrenzten Umfang auch pflanzliche Futterbestandteile (ca. 5%) verträgt – dürfen Gemüse und Obst durchaus ein relevanter Bestandteil (bis zu 30%) der täglichen Futterration sein. In der Wildbahn hat der Wolf diese in der Regel über den Mageninhalt seiner Beutetiere zu sich genommen. Es heißt, er hätte im Notfall auch direkt z.B. Beeren oder andere Pflanzen verzehrt, was nicht ganz abwegig erscheint.

Was der liebe Wolf wirklich gerne frisst…

Im Zuge der Domestikation hat sich dann auch der Speiseplan des Hundes geändert, da hauptsächlich Speisereste verfüttert wurden bzw. zum Teil noch heute werden. Die Geister scheiden sich ein wenig bei der Bedeutung von Getreide und wie gut der Hund dieses verträgt. Sicherlich hat sich der Organismus über die vielen Jahrhunderte mit der Fütterung durch den Menschen angepasst, auch was die Verträglichkeit von Bestandteilen angeht, die davor nicht in seinem Ernährungsplan vorkamen. Fleisch bleibt für den Hund dennoch der grösste Bestandteil im Futternapf.

Da darf man sich dann schon fragen, wieso diese nicht im entsprechenden Umfang in Fertigfuttermitteln enthalten sind. Dabei sind gerade Trockenfuttermittel ja so schön praktisch – und wenn sie extrudiert wurden, sind sie auch bestimmt keim- und bakterienfrei. Das sind alles schöne Argumente – zeigen aber auch die durch und durch menschliche Betrachtungsweise der Thematik. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Aspekte, warum extrahierten Trockenfuttermittel trotz aller Varianten für jeden Ernährungsplan und jeder Erkrankung der Gesundheit des Tieres nicht (nur) dienlich sind.

Wer sich dafür eingehender interessiert, findet eine Vielzahl an Literatur, die zum Nachdenken anregt.

Liebe(r) wie füttern…

Letztlich geht nicht nur die Liebe zum Hund sondern auch seine Gesundheit durch den Magen.

Wir haben uns dazu entschieden, dass unsere Fellnasen möglichst ‚natürlich‘ ernährt werden (vermutlich damit sogar deutlich gesünder als wir uns selbst ernähren, denn auch für den Menschen kommt die industrielle Lebensmittelverarbeitung und -produktion nicht nur mit Vorteilen daher).

Aus diesem Grund „barfen“ wir und freuen uns über jede neue Welpenfamilie, die ihre Zwergnase auch weiterhin barfen will. Dazu gibt es einerseits ein Starterpaket von uns mit auf den Weg und jede mögliche (und gewünschte) Unterstützung. Auch wenn wir von dieser Art der Fütterung überzeugt sind, ist die Bereitschaft zum Barfen keine Voraussetzung.


Barfen ist kein Hexenwerk

Manchmal liest man, es sei so kompliziert und aufwändig zu barfen und überhaupt im Vergleich zum Fertigfutter schwierig sicherzustellen, dass der Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Dabei wird aber gerne das große Ganze übersehen: Der Großteil der Nahrung sollte aus Fleisch bestehen – wenn man auf die Auflistung der Inhaltsstoffe auf den diversen Packungen schaut, sieht die Welt häufig anders aus.

Es gibt noch weitere physiologische Aspekte, die für die Fütterung relevant sind. Und es gibt auch nicht nur das eine, richtige Konzept – auch unter den Barf-Befürwortern gibt es unterschiedliche Philosophien. In den allermeisten Barfläden gibt es auch ein ergänzendes Sortiment – was mache ich zum Beispiel, wenn ich länger (ohne Kühlschrank) unterwegs bin? – auch hierfür gibt es Optionen.

Ob übers Internet oder im lokalen Geschäft – Anbieter finden sich in jedem Fall genug. Und so manch einer ist über die artgerechte Ernährung für seinen Hund auch schon bzgl. seiner eigenen Ernährung ins Grübeln gekommen.